24. April 2022

Schnarchen: Ab wann ist Schnarchen ein Gesundheitsrisiko?

Schnarchen: Ab wann ist Schnarchen ein Gesundheitsrisiko?

Stellt es nur eine Lärmbelästigung des Bettpartners dar oder schadet sich der Schnarchende auch selbst?

Im Schlaf entspannen sich unter anderem auch die Muskulatur im Gaumen, die Zunge und das Gewebe im Hals. Wenn hier nun der Atem durchströmt, kann dieser das Gewebe zum Vibrieren und Schwingen bringen und die Luftzufuhr teilweise blockieren. Dadurch entsteht das geräuschvolle Schnarchen. Im Grunde schnarcht so gut wie jeder ab und an, manchmal aufgrund zeitlich bedingter Umstände wie einer Erkältung oder Allergie. Für manche ist das Schnarchen aber ein chronischer Begleiter, der auch auf ernstere Erkrankungen hinweisen kann.

Generell gibt es bestimmte Faktoren, die einen Menschen anfälliger für das Schnarchen machen. So schnarchen etwa Männer häufiger als Frauen, stark übergewichtige oder fettleibige Menschen tendieren ebenfalls stärker dazu.

Anatomische Zustände wie eine Nasenscheidewandverkrümmung oder eine chronische Verstopfung der Nase schränken das geräuschlose Durchatmen und Schlafen aufgrund der beeinträchtigten Nasenatmung ebenso ein.

Alkoholkonsum, starkes Schlafdefizit oder besonders die Rückenlage sind zeitliche Einflussfaktoren, die Personen vorübergehend zum Schnarchen bringen können.

Manche scheinen anatomisch für das Schnarchen prädestiniert zu sein: hier ist der Mund so beschaffen, dass der Gaumen eher niedrig und dick ist, oder das Gaumenzäpfchen und die Gaumensegel verlängert sind. In beiden Fällen wird die Atmung erschwert. Dies trifft auch zu, wenn aufgrund von starkem Übergewicht vergrößertes Gewebe im hinteren Rachenraum vorhanden ist, oder man Polypen hat. Der Luftstrom beim Ein- und Ausatmen wird kraftvoller, wodurch das Gewebe vermehrt vibriert und schwingt. Dadurch kommt es zu lautem Schnarchen.

Gewöhnlich ist Schnarchen harmlos, aber lästig. Dabei werden die oberen Atemwege nur lautstark eingeengt, nicht blockiert oder verschlossen. Ist das Schnarchen aber besonders stark ausgeprägt und geht dabei über die unerwünschte Geräuschkulisse hinaus, kann die Sauerstoffzufuhr verringert werden.

Kommt dieses sogenannte obstruktive Schnarchen regelmäßig vor und wirkt sich negativ auf den Alltag des Betroffenen aus, liegt der medizinischen Klassifizierung zufolge eine schlafbezogene Atmungsstörung vor.

Aus dem obstruktiven Schnarchen kann dann in weiterer Folge eine obstruktive Schlafapnoe entstehen. Hier könnte es einen Zusammenhang geben, dass möglicherweise die Vibration und die Schwingungen des Schnarchgeräusches das Rachengewebe weicher und anfälliger für Atemaussetzer machen. Im Gegensatz zum erwähnten harmlosen Schnarchen werden hier die oberen Atemwege nicht nur verengt, sondern auch verschlossen.

Die Folgen dieser Atmungseinschränkung können aber ähnlich sein: aufgrund des erwähnten Sauerstoffmangels und des wiederholten Aufwachens ist der Tag danach häufig von Müdigkeit und Konzentrationsproblemen gezeichnet. Bleibt diese erschwerte Form des Schnarchens über längere Zeit hinweg unbehandelt, kann dies diversen Studien zufolge Bluthochdruck und das Risiko für daraus resultierende gravierende Konsequenzen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt erhöhen.