25. August 2022

nächtliches Zähneknirschen

Unter Zähneknirschen (Bruxismus) versteht man eine Überaktivität der Kaumuskeln, bei der vor allem nachts die Zähne unbewusst aufeinandergepresst und manchmal sogar in einer Mahlbewegung hin und her bewegt werden. Dieses Knirschen schadet langfristig dem Gebiss und dem Kiefer. Es kann zu verspannten Kaumuskeln, Zahnschmerzen sowie abgeschliffenen Kauflächen oder Rissen im Zahnschmelz führen.

Überwiegend tritt das Zähneknirschen nachts auf. Nur etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen wissen überhaupt, dass sie mit den Zähnen knirschen. Der Rest wird erst durch den Partner oder den Zahnarzt darauf aufmerksam gemacht.

Ursachen von Zähneknirschen

Unsere Zähne benötigen wir eigentlich nur, wenn wir etwas essen. Das Zähneknirschen oder Zähnepressen kommt hauptsächlich im Schlaf vor. Frauen leiden öfter darunter als Männer.

Meistens führt Stress zu Zähneknirschen. Dabei versucht der Körper unbewusst den Stress nachts zu verarbeiten, wodurch sich die innere Anspannung auf die Kaumuskulatur überträgt und diese aktiv wird.

Eine weitere Ursache neben Stress können Störungen im Kaubereich sein. Dazu zählen unter anderem schlechtsitzende Prothesen oder zu hohe Füllungen. Auch eine funktionelle Störung des Kiefergelenkes kann das Zähneknirschen verursachen.

Auswirkungen von Zähneknirschen

  • schräg abgeschliffene Kauflächen
  • Zahnfleischbluten
  • verspannte Kaumuskeln
  • Risse im Zahnschmelz
  • Rückgang des Zahnfleisches
  • Zahnabdrücke am Zungenrand

Schlimmstenfalls kann Zähneknirschen zu einer Lockerung der Zähne oder sogar zum Zahnverlust führen. Ebenso können Entzündungen und irreparable Schäden am Kiefergelenk entstehen. Bedingt durch die starke Tätigkeit der Kaumuskulatur können außerdem Kopfschmerzen, Verspannungen in Rücken und Nacken, Sehstörungen, Schlafstörungen sowie Müdigkeit und Abgeschlagenheit auftreten.

Zähneknirschen bei Babys und Kindern

Zähneknirschen kann bereits bei Babys vorkommen. Wobei dies bei Babys oft normal ist, da sie gerade erst ihre Zähne kennenlernen. Im Normalfall sollte das Knirschen aufhören, wenn alle Milchzähne da sind. Die Ursache für Zähneknirschen bei Kindern oder Kleinkindern kann auch Stress sein. Oftmals gibt es jedoch keinen erkennbaren Grund dafür. Tritt das Knirschen tagsüber auf, sollten Sie Ihr Kind darauf aufmerksam machen, da es meist unbewusst passiert. Erfolgt das Zähneknirschen über einen längeren Zeitraum oder hat Ihr Kind Zahnschmerzen sollten Sie den Rat eines Zahnarztes einholen.

Behandlungsmöglichkeiten

Natürlich ist es sinnvoll zu versuchen, bestehenden Stress mit Hilfe von Entspannungsübungen abzubauen sowie Stressauslöser zu erkennen und nach Möglichkeit zu beseitigen.

Treten Verspannungen der Kaumuskulatur oder Zahnschmerzen auf, sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen. Somit kann man das Auftreten von bleibenden Schäden ausschließen.

Der Zahnarzt kontrolliert das Gebiss und korrigiert schlechtsitzende Prothesen oder zu hohe Füllungen. Dadurch lassen die Beschwerden womöglich schon nach.

Sollte das jedoch nicht helfen, gibt es eine Beiß-Schiene. Diese Plastikschiene, die man nachts trägt, verhindert das Reiben der Zähne und bewirkt eine gleichmäßige Belastung der Muskulatur. Das Tragen der Schiene führt jedoch nicht zu einer Lockerung der Kiefermuskulatur. Die Kiefer- und Nackenmuskulatur lässt sich durch Massage und Entspannungsübungen sowie durch gezielte Arbeit mit den Faszien lockern.