„Restless-Legs-Syndrom“ – ein Begriff, der vielen noch unbekannt ist. Dabei sind alleine in Österreich schätzungsweise 900.000 Personen von dieser neurologischen Störung betroffen, also ungefähr 10 % der Gesamtbevölkerung.
Das Restless-Legs-Syndrom macht sich so bemerkbar, wie es der Name vermuten lässt: die Beine kommen einfach nicht zur Ruhe. Lästige Empfindungen wie Zwicken, Kribbeln, Ziehen oder ein nicht konkret benennbares Unbehagen führen zum unüberwindbaren Drang, die Beine zu bewegen. Am stärksten sind diese Symptome dann, wenn man ruht oder sich in der Horizontallage befindet, vorwiegend in der Einschlafphase. Kurzweilig kann es helfen, die Gliedmaßen zu dehnen bzw. zu schütteln, oder ein wenig umherzulaufen. Natürlich wird durch diese Aktivität das Einschlafen massiv gestört – von der steigenden Frustration ganz zu schweigen.
Schlafstörung mit möglichen Folgen
Menschen mit dem Restless-Legs-Syndrom leiden über diese Unannehmlichkeiten hinaus auch unter den Folgen von Schlafmangel und schlechter Schlafqualität: Müdigkeit, Erschöpfung, Konzentrationsstörungen und schlechte Stimmung können sich demnach untertags manifestieren. Langfristig erhöht sich darüber hinaus das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Fettleibigkeit, Typ 2 Diabetes.
Viele Betroffene berichten von einer starken Beeinträchtigung ihrer Leistungsfähigkeit.
Woher kommt das Restless-Legs-Syndrom?
In manchen Fällen geht das Restless-Legs-Syndrom mit anderen Zuständen und bestehenden Krankheiten einher, von Eisenmangel über Neuropathie bis hin zu Nierenversagen oder Multiple Sklerose. Studien zufolge erfahren ca. 30 % aller schwangeren Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel vom RLS vorübergehend am eigenen Leib. Nach der Entbindung finden auch die Beine wieder zur Ruhe.
Generell geht man von einer gewissen genetischen Veranlagung aus, da ca. die Hälfte aller RLS-Patienten einen Verwandten ersten Grades haben, der ebenso davon betroffen ist.
Als bekannte Auslöser und Verstärker der RLS-Symptome gelten Alkohol, Koffein, Nikotin und diverse Medikamente.
Wie geht man gehen Restless legs vor?
Eine definitive und endgültige Heilung gibt es zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht. Allerdings können bestimmte Behandlungsmethoden die Symptome so effektiv lindern, dass sie kaum mehr bemerkbar sind, und sich sowohl Schlaf als auch Lebensqualität enorm verbessern. In schwereren Fällen werden mitunter Medikamente verschrieben, bei leichtem bis mittleren Erkrankungsgrades können bereits vermeintlich kleine Anpassungen große Wirkung erzielen.
- Schlafhygiene: Ein schlaffördernder Tagesablauf mit ausreichender Bewegung, ausgewogener Ernährung bildet ein solides Fundament für eine gute Nacht. Auf Alkohol und Koffein sollte verzichtet werden.
- Bewegung: Körperliche Aktivität kann für RLS-Geplagte signifikante Besserung bringen – nach 6-wöchiger Teilnahme an einem Fitness-Programm zeigten RLS-Patienten eine fast 40%-ige Besserung ihrer Symptome. Tagsüber immer wieder die Beine vertreten, wenn sie nachts nicht für Ärger sorgen sollen.
- Temperaturwechsel: abwechselndes Kalt-Warm-Duschen oder das abwechselnde Auflegen von Kompressen regen die Durchblutung des Gewebes an, was die Beschwerden mildern kann.
- Massagen: Ebenfalls eventuell aufgrund der stimulierten Durchblutung wird Massagen eine Linderung der RLS-Symptome zugeschrieben.
- Richtige Ernährung: Wer abends Fisch mit Spinat isst und dazu einen Liter Wasser trinkt, soll die Symptome reduzieren können. Eventuell steckt dahinter ein Eisen-, oder Vitamin D3-Mangel. Eine Auswertung der Blutwerte mit ärztlicher Begleitung ist empfehlenswert.