Für viele Jugendliche sind Handys, Tablets und Laptops selbstverständlicher Teil des Lebens.
Ein Großteil aller Schüler verbringt täglich über vier Stunden vor dem Bildschirm. Etwa 33 % von ihnen leiden unter Schlafmangel und das ist leider kein Zufall. Anzumerken ist noch, dass die Schlafstörungen in dieser Personengruppe immer mehr werden.
Ob organische Ursachen, psychische Beschwerden oder falsche Ernährung – viele Faktoren führen zu Schlafmangel. Alarmierend ist jedoch, dass immer mehr Jugendliche von Schlafproblemen betroffen sind. Gerade in der Pubertät durchläuft das Gehirn viele Veränderungen, die das Schlafbedürfnis eigentlich erhöhen.
Das digitale Zeitalter bietet allerhand Ablenkungen und Möglichkeiten zum passiven Zeitvertreib. Besonders soziale Medien ziehen Jugendliche früh in ihren Bann und werden zu einem nicht wegzudenkenden Bestandteil ihres Alltags. Und das wirkt sich direkt auf ihr Schlafverhalten aus: SchülerInnen, die mehr als vier Stunden pro Tag auf Handy, Tablet oder Fernseher aufwenden, schlafen im Schnitt nur 7,3 Stunden pro Nacht. Für einen Teenager ist das definitiv zu wenig: Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren sollten acht bis zehn Stunden pro Nacht schlafen. Jüngere Schüler benötigen etwas mehr, nämlich neun bis elf Stunden Schlaf.
Dieser chronische Schlafmangel bleibt nicht ohne Folgen. Kinder und Jugendliche, die zu wenig schlafen, leiden häufiger unter Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden, und fehlen öfter in der Schule. Abgesehen von weiteren Begleiterscheinungen wie Tagesmüdigkeit, Schlappheit und verminderter Leistungsfähigkeit klagen diese jungen SchülerInnen außerdem vermehrt über Stress und Konzentrationsschwierigkeiten. Dieser Stress ist es auch, der die Produktion und Ausschüttung des Stresshormons Cortisol anregt, was wiederum das Ein- und Durchschlafen erheblich stört. Dauerhafter Stress ist in diesem jungen Alter nicht nur ein besorgniserregendes Vorzeichen für ihre zukünftige Lebensweise, sondern kann aufgrund der hohen Cortisolwerte auch den im Jugendalter sensiblen Hormonhaushalt massiv durcheinanderbringen.
Das hat mitunter Auswirkungen auf die körperliche Entwicklung und kann Fettleibigkeit, Wachstumsstörungen sowie depressive Verstimmungen hervorrufen.
Handytipps für Eltern:
Wichtig ist, von vornherein klare Nutzungsregeln aufzustellen. So können Sie etwa vereinbaren, dass das Handy nachts im Wohnzimmer oder in der Küche bleibt, da es aus schlafbiologischen Gründen im Bett nichts zu suchen hat. Außerdem profitieren Kinder und Jugendliche noch im späteren Leben von dem Bewusstsein, dass sie nicht jederzeit für jeden erreichbar sein müssen. Stattdessen ist es wertvoll, schon in jungen Jahren viel Zeit für Aktivitäten außerhalb der digitalen Welt einzuplanen – nicht zuletzt für Bewegung und den Schlaf. Auch ganz wichtig ist die Vorbildfunktion der Eltern: gehen Sie mit gutem Beispiel voran.